Resolutionsübergabe an Staatssekretär Andy Becht
Das Transport- und Logistikgewerbe in Rheinland- Pfalz hat mit einem eindrucksvollen Aktionstag am 16. Februar 2024 auf dem Messegelände in Mainz Hechtsheim ein deutliches Zeichen gegen die jüngsten politischen Entscheidungen der Regierung in Berlin gesetzt, die nicht nur die Branche, sondern auch die mittelständische Wirtschaft belasten. Eine große Anzahl an Unternehmen aus der Transport- und Logistikwirtschaft nahm an der Veranstaltung teil, um die Forderungen der Branche zu unterstützen.
Die Erhöhung der Lkw-Maut um 83 % zum 01.12.2023 stellt die historisch größte Belastung für das straßengebundene Güterkraftgewerbe dar. Gleichzeitig wurde der Koalitionsvertrag gebrochen, der eine Doppelbelastung der CO2-Maut und Verteuerung des Treibstoffs ausschließt. Die Mehreinnahmen aus der CO2-Maut werden zweckentfremdet und fließen überwiegend in den Ausbau der Schieneninfrastruktur – zeigten sich u.a. die Transportunternehmer Andreas Lawall und Kay Weigel in ihren Redebeiträgen erzürnt.
Die Geschäftsführer des Dachverbandes MOLO Guido Borning und Heiko Nagel stellten die provokante Frage, wie es sein kann, dass die Straßengüterverkehrs- und Logistikbranche, als drittstärkste Branche in Deutschland, überhaupt mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen habe? Eine Branche, die 72 % der Güterverkehrsleistungen in Deutschland trägt, 85 % der Gütermenge transportiert und das mit 650.000 Beschäftigten, 45.000 Unternehmen und 212.000. Eine Branche, die in Coronazeiten als systemrelevante Branche eingestuft wurde, die die Menschen 24 Stunden, 7 Tage die Woche an 365 Tagen mit allen lebensnotwendigen Gütern versorgt, müsse doch mit allen politischen Mitteln hochgradig unterstütz werden.
Die nüchterne Analyse der Gewerbevertreter: „Nein, die Transportbranche erfährt leider überhaupt nicht die Unterstützung, die sie verdient hätte.“
Auf der Veranstaltung wurde eine Resolution verabschiedet und Herrn Staatssekretär Andy Becht übergeben, die die Anliegen der Branche klar formuliert. Die Resolution soll nun in der Mitgliedschaft der rheinland- pfälzischen Verkehrsverbände und darüber hinaus zur Unterschrift weitergereicht und der Landesregierung nochmal übermittelt werden.
„Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, Herrn Staatssekretär dazu aufzufordern, die in der Resolution artikulierten Punkte seinem Parteifreund, Verkehrsminister Dr. Volker Wissing, zu überreichen. Wir haben uns darüber gefreut, dass Herr Staatssekretär Becht zu den Anwesenden gesprochen hat seine Wertschätzung gegenüber der Branche zum Ausdruck gebracht hat und auf die Anliegen der Branche eingegangen ist. Jetzt müssten aber auch Taten folgen“, so die beiden Geschäftsführer Guido Borning und Heiko Nagel weiter.
„Die Branche erwartet nun eine konkrete Reaktion seitens der Landesregierung und ist entschlossen, weiter für ihre Interessen einzustehen. Wir bitten die Landesregierung eindringlich, sich hinter die drittgrößte Branche Deutschlands zu stellen, so, wie Sie es bei der Landwirtschaft auch getan hat“, bringen es die Logistik- und Transportunternehmer auf den Punkt.
In einer Zeit, in der die Transportbranche mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist, ist ein offener und konstruktiver Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern von entscheidender Bedeutung. Die Anwesenden freuten sich daher über die Zusage des Staatssekretärs, in den nächsten Wochen in einen intensiveren Dialog einzusteigen. Es sei höchste Zeit, die Probleme des Transportbranche, die sich überwiegend aus klein- und mittelständischen Betrieben zusammensetzt anzuhören und nach gemeinsamen Lösungswegen zu suchen, so das gemeinsame Fazit.
MOLO – Mobilität & Logistik Rheinland-Pfalz e.V. ist der Dachverband der rheinland-pfälzischen Verkehrs-, Transport- und Logistikbranche. Der Dachverband bündelt die Interessen der beiden Mitgliederverbände VDV Rheinland e.V. und VVRP Rheinhessen-Pfalz e.V., die wiederum ca. 1400 Unternehmen aus den Bereichen Güterkraftverkehr, Möbeltransport, Kraftomnibusverkehr und Taxi- Mietwagenverkehr vertreten.