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Taxi-Protest in Mainz: „Fünf nach zwölf – jetzt muss die Stadt handeln!“

Rund 60 Taxis beteiligen sich am bundesweiten Aktionstag / Deutliches Signal an Verwaltung und Politik

Am 02. Juli 2025 hat sich das Mainzer Taxi-Gewerbe mit einer sichtbaren Protestaktion am bundesweiten Aktionstag des Bundesverbands Taxi und Mietwagen beteiligt. Rund 60 Taxis fuhren in einem Autokorso durch die Innenstadt, begleitet von einer Kundgebung auf dem Theatervorplatz. Ziel der Aktion war es, auf die ungleichen Wettbewerbsbedingungen zwischen Taxis und Plattform-Vermittlern wie Uber oder Bolt aufmerksam zu machen – und endlich konkretes Handeln der Mainzer Stadtverwaltung einzufordern.

Claus Madloch, Aufsichtsratsvorsitzender der AFT Funktaxizentrale Mainz und Mitorganisator der Mainzer Aktion, zeigte sich nach der Kundgebung überzeugt vom Signal, das von der Veranstaltung ausgegangen ist:

„Durch den nationalen Aktionstag hat man auch in Mainz endlich vernommen, dass dringend etwas geschehen muss. Die Stadtverwaltung darf die dramatische Lage nicht weiter ignorieren. Es ist bereits fünf nach zwölf. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, wird es das Taxi in Mainz in wenigen Jahren nicht mehr geben.“

Zentrale Forderung der Branche bleibt die Einführung von Mindestpreisen auch für plattformvermittelte Mietwagen, wie sie das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) ausdrücklich erlaubt. Während Taxis an behördlich festgelegte Tarife gebunden sind, können Uber & Co. ihre Preise weiterhin selbst bestimmen – häufig unterhalb jeglicher Wirtschaftlichkeit.

Guido Borning, Geschäftsführer des Mobilitäts-Dachverbands MOLO (Mobilität und Logistik Rheinland-Pfalz e.V.), machte in seinem Statement deutlich:

„Das Personenbeförderungsgesetz hält alle rechtlichen Möglichkeiten bereit, um faire Bedingungen für alle Marktteilnehmer zu schaffen. Die Mainzer Stadtverwaltung könnte dem unfairen Treiben sofort ein Ende bereiten – sie muss es nur wollen. Es braucht jetzt Mut zur Entscheidung und den politischen Willen, soziale Verantwortung zu übernehmen.“

Die heutigen Proteste in Mainz waren Teil eines bundesweiten Aktionstags mit Kundgebungen in über zehn deutschen Städten. Der Bundesverband Taxi und Mietwagen rechnet damit, dass diese klare Botschaft bei vielen kommunalen Entscheidungsträgern ein Umdenken einleiten wird.

Die Taxibranche kämpft nicht für Sonderrechte, sondern für ein gerechtes Spielfeld im Wettbewerb. Und für das Überleben eines Berufsstands, der täglich Verantwortung für Mobilität, Sicherheit und soziale Teilhabe übernimmt.

SWR-Interview u.a. mit Guido Borning: https://www.swr.de/swraktuell/taxi-protest-gegen-uber-bolt-mindestpreise-schutz-vor-rivalen-100.html

MOLO – Mobilität & Logistik Rheinland-Pfalz e.V. ist der Dachverband der rheinland-pfälzischen Verkehrs-, Transport- und Logistikbranche. Der Dachverband bündelt die Interessen der beiden Mitgliederverbände VDV Rheinland e.V. und VVRP Rheinhessen-Pfalz e.V., die wiederum ca. 1400 Unternehmen aus den Bereichen Güterkraftverkehr, Möbeltransport, Kraftomnibusverkehr und Taxi-Mietwagenverkehr vertreten.